26. Sitzung; 20. November 2018
Traktandum 7: Technische Betriebe, Neues Busdepot für die Verkehrsbetriebe und Zentralisierung der Werkstätten und Büroräume der Direktion Technische Betriebe; Verpflichtungskredit für einen Studienauftrag mit Vorprojekt Sehr geehrter Herr Präsident, Damen und Herren Stadträte, Anwesende im Saal Ich spreche im Namen der Grünliberalen Fraktion Die Grünliberalen werden dem Verpflichtungskredit für den Studienauftrag mit Vorprojekt zum neuen «Busdepot-Plus» (das ich der Einfachheit halber so nenne) zustimmen. Trotz dem in Aussicht gestelltem hohem Investitionsvolumen, ein paar offener Fragen und einiger Finanzhypothesen, sind wir im Grossen und Ganzen der Meinung, dass die neu eingeschlagene Richtung zukunftsweisender ist als das Festhalten an bisherigen Standorten. Wie bereits in der Vergangenheit betont, ist für die Grünliberalen ein optimiertes Nutzungskonzept (Forderung nach Mantelnutzung) für eine öffentliche Baute im innerstädtischen Bereich Pflicht. Für ein neues Busdepot wäre grundsätzlich sowohl eine Mantelnutzung mit urbanem Wohncharakter, als auch eine gewerbliche Nutzung oder eine Kombination von beidem denkbar. Im vorliegenden Projekt ist genau diese Ergebnisoffenheit gefordert. Nachdem feststand, dass ein nachhaltiger Ausbau des bestehenden Busdepots im Rahmen des angestrebten Ausbaus des ÖV-Angebots bedingt machbar ist, wurden alternative Standorte entlang der städtischen Ost-West-Achse evaluiert. Die Wahl fiel aus nachvollziehbaren Gründen (Erreichbarkeit, Landreserve, Kosten etc.) auf das Areal Zürcherstrasse / Rechenstrasse. Vorabklärungen mit Investoren zum Mantelszenario Wohnen zeigten, dass sowohl die erhoffte Baurechtszinsrendite, als auch die angestrebt urbane Wohnnutzung schwierig zu erzielen sind, was eine gewerbliche Nutzung favorisiert. Das in der Folge vorgeschlagene Nutzungsszenario «Zusammenführung der Technischen Betriebe» überzeugt betrieblich wie städtebaulich. Einerseits ermöglicht dieses Szenario die Freigabe von 15 zentral gelegenen, verhältnismässig teuren (Gewerbe- und möglichst auch Wohn-)Standorten und andererseits könnten die bereits in der Studie «Cube» aufgezeigten Effizienzgewinne erzielt werden. Wie bereits erwähnt überzeugt die vorgeschlagene Marschrichtung. Dies soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch gewichtige Fragen offen bleiben: Welche finanziellen Auswirkungen hat die Aufgabe des im Altlastenkataster inventarisieren «Alten Busdepots»? Kann ein derart vorbelasteter Untergrund Grundlage für hypothetische positive Kosteneffekte sein? Ist das für den Neubau ausgeschiedene Volumen tatsächlich optimal dimensioniert oder könnte teilweise auch knapper kalkuliert oder fremdvermietet werden? Wir erwarten, dass sowohl für das Busdepot, (Reserveflächen für künftige Fahrzeugtypen; Flottenausbau), als auch für die gewerbliche Mantelnutzung (Büronettofläche pro Mitarbeitenden gemäss kantonalen Vorgaben), flexible Konzepte (Flexible Raumeinteilung, Vermietung bis zur vollen Auslastung) zur Anwendung kommen. Schliesslich fragen wir uns auch, weshalb die Vorlage mit keinem Wort auf das mittelfristig auf der Ost-West-Achse anzustrebende Entwicklungsszenario «Stadttram» eingeht. Wir wünschen uns, dass der Studienauftrag zum «Busdepot Plus» mit einem derart innovativen, effizienten und ressourcenschonenden Vorprojekt besticht, sodass dem Leistungsausbau im öffentlichen Verkehr anschliessend kein negativer Volksentscheid im Weg steht. Jacqueline Gasser-Beck, glp
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